All das trug dazu bei, dass sich die Schüler*innen mit Haut und Haar - und Stimme - in die musikalische Welt des Barock hineinzufühlen (und auch wohlzufühlen!) begannen.
Die Schüler*innen begeisterten die Leistungen der Sänger*innen und die Besonderheiten des Barockorchesters. So wurden außergewöhnliche Instrumente wie Blockflöten oder Theorbe entdeckt, und auch die akustischen Effekte wie ein Donnergrollen oder Vogelgezwitscher aus dem Orchester führten zu einigem Staunen.
Wir waren natürlich unbestrittener Fanclub von Fenja Lukas, aber auch die Koloraturen und Spitzentöne der Zauberin Armida beeindruckten nachhaltig.
Jerusalem war beispielsweise ein Bürogebäude; das Element des Glaubenskriegs zwischen Christen und Muslime durch einen business-clinch ersetzt worden.
Insgesamt lässt sich das Fazit ziehen, dass die Schüler*innen die musikalische Welt des Barock so verinnerlicht hatten, dass sie mehr Mut zur Originalität begrüßt hätten. Die Barockoper bietet als Genre an sich schon so viele Unterhaltungselemente, eine unglaublich farbenreiche Musik und eine facettenreiche Handlung, dass es eventuell gar keiner „Modernisierung“ bzw. Überhöhung bedurft hätte.
Nichtsdestotrotz war es ein beeindruckender und besonderer Abend, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Im Anschluss an den Premierenabend wurden im Unterricht sämtliche Premierenkritiken aus Zeitung und Internet kritisch betrachtet und eine eigene von den Schüler*innen verfasst. Diese Premierenkritik wurde dem Regisseur und dem Musiktheater übermittelt; wir sind gespannt auf die Reaktionen.
Ich als Professorin möchte sagen, dass ich sehr stolz auf meine Schüler*innen bin, weil sie nicht nur das (modernisierte) Bühnengeschehen verfolgten, sondern stets exakte Bezüge zum Originalstoff herstellen konnten.
Die Schüler*innen waren interessiert, aufmerksam, informiert und somit ein ideales Premierenpublikum!