Das Thema der VWA von Sophie war: ‚Die Biologie der Angst‘. Dafür hat sie im Sommer 2020 ein mehrwöchiges Praktikum am Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg absolviert. Sophie konnte dort auch eigene Experimente durchführen.
Eine Zusammenfassung ihrer VWA reichte sie beim „Jugend forscht“-Wettbewerb ein:
„Ziel dieser Jugend-forscht-Arbeit war, die Mechanismen und Prinzipien zu verstehen, welche bei einer allgemeinen Angstreaktion zur Aktivierung der verschiedenen Hirnregionen und dem damit verbundenen Auslösen bestimmter mentaler Zustände bei gesunden Probanden führen. Dabei wurde das Gefühl Angst auf neuroanatomischer Ebene beleuchtet. Wie in allen Bereichen der Wissenschaft ist auch die Neurobiologie von der Einsicht getragen, das experimentelle Untersuchungen essenziell für ein umfassendes Verständnis der Thematik sind. Als wissenschaftliche Forschungsmethode wurde daher ein empirisches Messdesign unter Nutzung der funktionellen Magnetresonanz-Tomographie gewählt. Den Probanden wurden angstauslösende (negative), positive und neutrale Bilder gezeigt, deren Präsentationfolge und -dauer über eine Software synchron zur fMRT-Messung gesteuert wurde. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung zeigten, dass angstauslösende Bilder bei allen Probanden eine stärkere neuronale Aktivität induzierten als positive Bilder (negativ > positiv). Außerdem unterschieden sich die Gehirnantworten der Versuchsteilnehmer bezüglich der negativen Stimuli stark in ihrer Intensität, jedoch kaum nach ihrem Ort des Auftretens. Generell stimmen die gesammelten Daten des Versuchs mit denen früherer Forschungsergebnisse überein. Allerdings konnte die allgemeine Hypothese, dass die Amygdala bei Angstreaktionen eine tragende Rolle zu Teil wird, nicht bestätigt werden. Dies könnte mit der Ausgangsbedingung zu begründen sein, dass die Probanden keinerlei Angststörungen aufwiesen. Andere Hirnregionen übernahmen die Aufgabe der Amygdala, potenzielle Gefahren in der Umwelt zu erkennen, und bewahrten somit den Körper der Probanden vor einer unnötigen Überreaktion.“
Wir gratulieren Sophie sehr herzlich zur ausgezeichneten Leistung und wünschen weiterhin viel Erfolg und Freude beim Forschen!