Aus der Bühnenperspektive
Bereits am frühen Nachmittag hatten wir unser Equipment beim Posthof abgeliefert und aufgebaut. Nach Soundcheck und Probedurchlauf hatten wir noch fast 5 Stunden Zeit, uns im Backstage-Bereich die Zeit zu vertreiben. Dank Wolfger Buchberger und Andrea Gelsinger war während unserer Wartezeit an Verhungern auf jeden Fall nicht zu denken.
Mit jeder Minute stieg die Spannung, immer und immer mehr. Langsam, aber sicher begannen wir uns vorzubereiten. Es wurden Outfits gewechselt, Instrumente gestimmt, sowie Abläufe und Texte noch einmal durchbesprochen. Um 19 Uhr begann der Einlass und die ersten Gäste betraten den Saal.
Nach einer kurzen Begrüßungsrede vom Zweigleiter eröffnete die 6p das Konzert. Zuvor hatte ich mich bereits unter die Menge gemischt, um mir ein Bild aus der Sicht des Publikums zu machen. Doch nachdem das erste Ensemble seine Darbietung beendet hatte, beschloss ich, mich wieder in den Backstage-Bereich zurückzuziehen, um meine Kräfte für den eigenen Gig zu sparen.
Nachdem auch das zweite Ensemble seinen Auftritt absolviert hatte, gab es eine 20-minütige Umbaupause, in welcher meine Kollegen und ich letzte Vorkehrungen trafen. Wir hatten uns bereits hinter den Kulissen aufgestellt und unser Adrenalinspiegel war höher als je zuvor. Dann betrat ich als erster die Bühne. Sofort strahlte mir das glänzende Licht der Scheinwerfer ins Gesicht. Wie ferngesteuert klinkte ich das Kabel des Verstärkers in meine Gitarre ein.
Unser Eröffnungssong „Hallo“ war gleich ein voller Erfolg, doch unsere Abschlussnummer „St. Pauli“ brachte das Ganze auf die Spitze. Bei jedem unserer Solos begann die Menge zu toben und unzählige Hände flogen einem zu.
Trotz der Tatsache, dass ich mich aufgrund des flackernden Lichts sehr konzentrieren musste, keinen Fehler zu machen, machte mir das Spielen riesigen Spaß. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass sich wochenlanges Üben und gemeinsames Proben am Ende wirklich ausgezahlt hat, ein Gefühl, das man mit Worten (fast) nicht beschreiben kann.
Aus der Zuschauerperspektive
Um kurz vor 20 Uhr betrat ich den Posthof, der „Check-In“ wurde sehr professionell abgewickelt und dem Konzertgenuss stand nichts mehr im Weg. Nachdem fast alle zielstrebig die Sitzplätze ansteuerten, fragte ich zur Sicherheit nach, ob man denn auch stehen dürfe, denn ein BORG SOUNDS, ohne zu tanzen, ist zwar möglich, aber nur halb so lustig. Ja, man durfte! Dass nach einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal ein „Stehkonzert“ möglich war, erhöhte die Vorfreude noch zusätzlich.
Mit einem fulminanten Start begrüßte das erste Ensemble der 6p das Publikum und auch das zweite Ensemble rockte die Bühne außerordentlich. Der Balanceakt zwischen Distance-Learning und Proben ist also trotz aller Herausforderungen gelungen und wurde mit ausreichend Applaus gewürdigt.
Mit einem stimmkräftigen „Hallo“ startete im Anschluss das erste Ensemble der 7p ihren Auftritt, bevor bei beim zweiten Ensemble alle „völlig unter Strom“ standen. Die Bands begeisterten ihr Publikum mit ihren abwechslungsreichen Nummern, bei denen sie ihr Können absolut unter Beweis stellten.
Nach einer langen Zeit ohne Konzertbesuche und Kulturveranstaltungen war dieser Abend eine Wohltat für die Seele. Und so fuhren bestimmt einige Besucherinnen und Besucher zwar müde, aber mit dem einen oder anderen Ohrwurm nach Hause…
Liebe 6p und liebe 7p, ihr habt das großartig gemacht!