Die Physiker unserer Schule stellten beispielsweise den Bandgenerator vor, eine mit Elektronen aufgeladene Metallkugel, deren Papierschlangen daraufhin in Richtung der Feldlinien zeigten, und die man durch eine einfache Berührung wieder "entladen" konnte. Mit flüssigem Stickstoff hingegen konnte man verschiedenste Gegenstände einfrieren, was heutzutage in der Praxis zum Einfrieren von Sperma, Blut und Eizellen verwendet wird. Zuletzt wurde der Selbstindikator vorgestellt, bei dem man sich als ahnungsloser Freiwilliger einem leichten Stromschlag aussetzen konnte.
Am lautesten hörbar waren an diesem Tag sicherlich die Chemiker mit ihrem Knallphosphor-Experiment. Dabei mischten die Schüler Rothorphosphor mit Kaliumchlorat (sehr sauerstoffreiches Gemisch), welches den Sauerstoff anhand eines Hammerschlages mit einer so großen Geschwindigkeit an den Phosphor abgibt, dass dies durch einen lauten Knall vernehmbar wird. Man konnte aber auch auf einem zur Verfügung gestellten Laptop, Übungen zum Periodensystem ausprobieren, beispielsweise die Elementsymbole richtig zu den Hauptgruppen zu ordnen. Ein weiterer sehr eindrucksvoller chemischer Versuch war die Chemielumineszenz, welche im Alltag bei leuchtenden Tieren beobachtet werden kann, wie Glühwürmchen. Bei diesem chemischen Vorgang wechseln Elektronen in ein höheres Energieniveau, und wenn sie wieder in ihr ursprüngliches Orbital zurückfallen, geben sie dabei Energie ab, die für unsere Augen schließlich als Leuchten sichtbar wird. Ein Testverfahren, bekannt als "Tüpfeln", wurde ebenfalls erklärt, welches zur Bestimmung von unbekannten Stoffen verwendet wird. Außerdem wurde den Zuschauern erklärt, wie man eine optische "Bierfälschung" mithilfe von zwei Lösungen mischen kann. Man braucht hierzu lediglich Schwefelsäure und Natriumsulfid mit Chaliumjodat und destilliertem Wasser zu mischen, und schon hat man eine gelbe Flüssigkeit, die einem Biergetränk erstaunlich ähnlich sieht. Für den "Bierschaum" fehlt nur noch ein wenig Spülmittel, und fertig ist der nächste Aprilstreich! Ein weiteres schön anzuschauendes Experiment war das "Bluebottle"-Experiment, in welchem eine Redoxmischung mit Sauerstoff reagiert, also eine Redox-Reaktion stattfindet, und daraufhin das vorher dursichtige "Wasser" durch Schütteln in dem schönsten Blau erscheint. Das Letzte was man bei den Chemikern sehen konnte ist, wie man eine Kupfermünze vergolden kann.
Bei den Biologen wurde es tierisch und blutig. Sie zeigten und erklärten sowohl lebendige Regenwürmer in ihrem "natürlichen Lebensraum", als auch aufgeschnittene Regenwürmer, die man Mikroskopieren konnte. Auch das menschliche Auge wurde anhand eines Plastikmodels sehr kompetent erklärt, und man konnte sogar echte Augenlinsen von Schweinen begutachten. Es wurde ein aufgeschnittener Fisch präsentiert, und dessen Kiemen und Fischschuppen waren auch unter dem Mikroskop zu beobachten. Man konnte auch aus Salzburg mitgebrachte Achadschnecken, die bis zu zehn Jahre leben und dessen Schale bis zu 20 Zentimeter groß werden kann, in die Hand nehmen und sie über Rasierklingen kriechen lassen, ohne dass sie sich selbst dabei aufschnitten, dank ihrer zähen Schleimschicht. Auch Pflanzen waren vertreten, dessen Seiten-, Querschnitt und Plasmaströmung alle Neugierigen unter Mikroskope bewundern konnten. Noch dazu wurde das selbst-gebaute "Bottle-Aquarium" erklärt, wo im oberen Bereich der Flasche eine Landpflanze war, die von der Wasserpflanze im unteren mit Wasser gefüllten Bereich mit Sauerstoff versorgt wurde. Für die Wasserversorgung der Landpflanze sorgte ein Schlauch, der mit beiden Bereichen verbunden war. Das Resultat: man muss das "Bottle-Aquarium" nicht mehr eigenständig gießen, sondern lediglich das untere Wasser in regelmäßigen Abständen auffrischen. Weiters wurden viele sezierte Organe vom Schwein gezeigt und erklärt, wie die Niere, Speiseröhre, Aorta, Lunge, Herz, Zwerchfell, Zunge inklusive dem Zungenbein, Kehlkopf mit den dazugehörigen Stimmbänder und die Leber. Zum Thema "Zunge" wurde man dazu eingeladen, sich freiwillig einem Geschmackstest zu unterziehen, um seine Geschmacksknospen zu prüfen, und zum Thema "Leber" wurde ein Experiment gezeigt, welches veranschaulicht hat, dass eine ganze Leber vermischt mit Wasserstoffperoxid weniger intensiv aufschäumte als eine zerriebene Leber, die mit Wasserstoffperoxid vermengt wurde. Außerdem wurde veranschaulicht wie man eine Bananenschale, aufgrund ihres Enzyms Peoxitat, in kürzester Zeit zum "reifen" bringen kann, indem man sie kurz in kochendes Wasser gibt und anschließend nach dem Rausholen darauf wartet, dass die Bananenschale schwarz wird. Zu guter Letzt wurde erklärt, dass Milch mit Essig vermischt zu einer "gatschigen" Flüssigkeit wird, weil der Essig die Struktur der Milch auflöst.
Alles in allem, war dieser Tag ein sehr lehr-, und aufschlussreicher Tag, der sicherlich manch verborgenes Interesse zur Naturwissenschaft geweckt hat, und in der sich die Schüler der Science-BORG erfolgreich unter Beweis gestellt haben!