1995 wurde der Verein Schloss Hartheim gegründet, dessen Ziel es war, in Schloss Hartheim einen angemessenen Ort der Erinnerung, des Gedenkens und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung über Voraussetzungen und Folgewirkungen der nationalsozialistischen Euthanasie und Eugenik zu schaffen. Im Jahr 2003 wurde aus Mitteln des Landes OÖ und des Bundes mit der Gedenkstätte und der Ausstellung Wert des Lebens der Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim errichtet.
Schloss Hartheim ist ein Ort des Gedenkens und Lernens geworden. Es geht sowohl um die Dokumentation der Geschehnisse im Nationalsozialismus, als auch um die Darstellung von Ideen und Denkmustern, die in immer wieder neuen Ausformungen entstehen und wirksam werden können. Zudem wird der heutige Umgang unserer Gesellschaft mit beeinträchtigten Menschen thematisiert sowie die Frage nach den humanen Perspektiven gestellt.
Der Workshop Die Macht der Sprache zeigte chronologisch Menschenbilder von der Aufklärung bis heute. Ziel war es, anhand von Texten die menschliche Sprach-Determinierung der jeweiligen Epoche zu analysieren und Sprachvergleiche zur Jetzt-Zeit herzustellen.
Bei der Besichtigung folgt der Besucher im Wesentlichen dem letzten Weg der Opfer. Dieser löste bei den Schülern ein beklemmendes Gefühl und Betroffenheit aus. Wie konnten denn die Mitarbeiter abends nach Hause zu ihren Familien gehen, nachdem sie am Tag Hunderte von Menschen vergast und verbrannt hatten? Diese und andere Fragen drängen sich auf, müssen aber letztendlich unbeantwortet bleiben.
Ich möchte Frau Mag. Christina Müller, Leiterin des Workshops, herzlich für die sehr kompetente und schülerorientierte Führung durch die Gedenkstätte danken.
Vor allem aber danke ich den Maturanten der 9la für ihre rege Anteilnahme und Mitarbeit. Ich bin stolz darauf, dass sie diese Begegnung durch eine reflektierte und behutsame Sprache mitgestaltet haben.