Aufgrund einer hohen Teilnehmeranzahl trafen wir uns bereits um 7:45 Uhr in der Wettkampfstätte, dem Steinbock Linz, um die Startnummern rechtzeitig zu bekommen. Nach Abholung der Startnummern, nahmen wir die vier vorgesetzten Routen genau unter die Lupe und überlegten uns Techniken, die Routen so schnell wie möglich zu meistern. Bei der ein oder anderen Route stellten wir fest, dass diese gar nicht so einfach zu bewältigen sein könnte. Zu erwähnen dabei ist auch, dass wir die Routen vor dem Wettkampf nicht abklettern durften.
Insgesamt stellten sich 530 boulderbegeisterte Schüler:innen diesen Meisterschaften. Ob diese hohe Teilnehmerzahl darauf rückzuführen ist, dass Bouldern in den letzten zwei Jahren durch die Eröffnungen der Hallen Steinbock und Boulderbar in Linz einen höheren Stellenwert bekommen hat? Möglich wäre es.
Gegen 9:50 Uhr wärmten wir uns auf, wo wir zugleich schon die ansteigende Nervosität in uns spürten. Neben den allbekannten Aufwärm-Basics wie Sprungelenkkreisen, legten wir vor allem ein großes Augenmerk auf die oberen Extremitäten und den Rücken. Um 10:16 Uhr war es so weit. Die Uhr zählte 30 Sekunden für die Vorbereitung herunter, in welcher der Wettkampfzettel den Kampfrichtern gegeben werden musste. Die letzten 10 Sekunden vor Start, bei denen wir bereits die Startgriffen in den Händen hielten, forderten noch einmal mentale Stärke. Jetzt war noch einmal Zeit, tief ein- und auszuatmen. Dann fiel das Startsignal. Jetzt hieß es: Attacke! - Binnen 60 Sekunden mussten wir eine Route so oft wie möglich klettern. Dies bedeutete auch, dass wir nach Erreichen des Tops, wieder herunterspringen mussten, um so schnell wie möglich die Route wieder von vorne klettern zu können. Während des Bewerbes blendeten wir alle Nebengeräusche aus. Schließlich gab es nur einen Gedanken: So schnell wie möglich nach oben zu kommen. In den letzten Sekunden spürten wir unseren hohen Herzschlag im ganzen Körper pulsieren. Es war wie ein Stromschlag, der durch den ganzen Körper bis in Finger- und Zehenspitzen strömte. Endlich ertönte das End-Signal.
Dieser Zyklus wiederholte sich insgesamt 4-mal, da schließlich jede der vier Routen einmal zu bewältigen war. Schlussendlich reichte es nicht für einen Stockerlplatz, jedoch haben wir uns mit den Plätzen 16, 22 und 25 von 47 Teilnehmerinnen unserer Altersklasse wacker geschlagen. Beim Bouldern ist uns vor allem ein Aspekt sehr wichtig: Spaß am Klettern bzw. Bouldern. Schließlich sind wir ambitionierte Boulderinnen, die in ihrer Freizeit gerne miteinander diesen Sport betreiben und sich gegenseitig pushen. Fest steht auch, dass wir nächstes Jahr wieder an den Start gehen werden.