Im Rahmen der Eröffnung dieser Veranstaltung haben Schülerinnen und Schüler aus fünf Schulen (darunter die der 5na Klasse des BORG Linz) ihre Ergebnisse der Auseinandersetzung mit dem Text "Am Seil. Eine Heldengeschichte" von Erich Hackl präsentiert. Der Kunsthandwerker Rudi Duschka hat in Wien in seiner Werkstätte eine jüdische Mutter und ihre Tochter versteckt und ihnen somit das Überleben ermöglicht.
Der Beitrag des BORG versucht in vier Akten einzelne Textstellen von "Am Seil" in Verbindung zu teils sehr persönlichen aktuellen Erfahrungen und Ereignissen zu setzen. Die Arbeiterkammer Linz hat uns in diesem Zusammenhang einen Klassensatz der Erzählung "Am Seil" übergeben. Die Bücher können in unserer Bibliothek entlehnt werden.
Nach einer Pause mit Imbiss berichteten zwei Zeitzeuginnen, Anna Hackl und Univ.-Prof. Dr. Katja Sturm-Schnabl, über ihre Erinnerungen aus der Kriegszeit. Die Eltern von Anna Hackl, die Familie Langthaler, hatte auch auf ihrem Bauernhof in Schwertberg zwei russische Kriegsgefangene, die im Februar 1945 mit mehr als 500 Mithäftlingen aus dem KZ Mauthausen entflohen, bis zum Kriegsende versteckt. Nur zwölf der Entflohenen überlebten die anschließende Menschenjagd, die unter dem zynischen Begriff "Mühlviertler Hasenjagd" bekannt ist. Wie Rudi Duschka riskierte die Familie Langthaler ihr eigenes Leben und rettete damit die beiden Männer vor der sicher scheinenden Ermordung. Durch die Begegnung mit den Zeitzeuginnen hat die Klassenlektüre von "Am Seil" für die 5na noch einmal besondere Qualität gewonnen.