Die Ausstellung stellt das damalige Leben auf der R.M.S. Titanic sehr ausführlich und realistisch dar. Ausgestellt sind viele originale Fundstücke (Teile des Schiffes, Geschirr, persönliche Dokumente der Reisenden) und natürlich auch Repliken, die das Leben auf der Titanic begreifbar machen sollen.
Man nähert sich dem Schicksal der Titanic vor allem über persönliche biografische Zugängen - so lernt man, während man durch die Ausstellung spaziert, Menschen aus allen möglichen Ecken der Erde kennen, die aus recht unterschiedlichen Motiven Passagiere waren - manche sogar ungewollt.
Zu Beginn erhielten wir sogenannte "Boarding Pässe" mit Namen von Passagieren der R.M.S. Titanic, von denen wir in weiterer Folge erfuhren, welches Schicksal sie erfahren hatten und ein Quiz, wobei man einen Originalbausatz des Schiffes gewinnen konnte.
Von den damaligen drei Passagierklassen hatte die erste Klasse die luxuriöseste Ausstattung und überbot damit auch die teuersten Hotels dieser Zeit. Die Kabinen der ersten Klasse glichen einer Luxuswohnung und befanden sich im obersten Teil des Schiffes mit eigenen Decks. Die Reisenden der dritten Klasse - meistens Auswanderer nach Amerika aus den unterschiedlichsten Ländern Europas - waren unter recht einfachen Bedingungen tief im Schiffsrumpf untergebracht. Dazwischen befanden sich die Kabinen der zweiten Klassen.
Die Kollision mit dem Eisberg - die Ursache des Untergangs der R.M.S. Titanic - wurde zuerst von den Passagieren, welche sich im Schiffsrumpf befanden, wahrgenommen. Letztlich war es der Irrglaube, die Titanic sei unsinkbar, der maßgeblich dazu beitrug, dass sie es doch war: von den 2.200 Menschen an Bord überlebten nur ca. 700 das Unglück.
Bis heute werden die Ingenieure verantwortlich gemacht. Es seien zu wenige Rettungsboote auf dem Schiff vorhanden gewesen und auch die Konstruktion der Schotten, die im Falle eines Lecks verschiedene Teile des Schiffes verschließen sollten, ließ zu wünschen übrig. Heute weiß man, dass viele Rettungsboote nicht einmal halbvoll waren, als man sie zu Wasser ließ, und dass das Krisenmanagement mehr als chaotisch verlief.
Der Kapitän des Schiffes, Edward J. Smith, der eigentlich schon in Pension gegangen war und nur für die Jungfernfahrt nochmal hinters Steuer zu locken war, wollte einen Weltrekord aufstellen, was die Geschwindigkeit betraf, in der die Überfahrt von Southampton nach New York gelingen sollte. Obwohl bekannt war, dass der Nordatlantik mit seinen vielen Eisbergen nicht zu unterschätzen war, war die Titanic überdurchschnittlich schnell unterwegs. So war es wohl auch die Wucht des Aufpralls, die zu einem irreparablen Schaden führte.
Erst 73 Jahre nach dem Untergang der Titanic, welcher sich um exakt 2.20h zugetragen hatte, konnte das Wrack in einer Tiefe von 3800 Metern geortet werden. Seitdem befassen sich zahlreiche Forschungsteam und Wissenschaftler mit dem Schicksal des Schiffes. Auch um deren Leistungen geht es in der Ausstellung.
Bereits eine Stunde nach dem Untergang der Titanic war das Schiff "Carpathia" zur Stelle, um Überlebende zu retten. Die meisten Menschen starben nicht, wie viele Menschen meinen, weil sie nicht schwimmen konnten oder keine Schwimmwesten hatten, sondern weil das Wasser so kalt war und man darin, auch auf einer Scholle treibend, nicht lange überleben konnte. Auch das wird in der Ausstellung eindrucksvoll dargestellt.
Noch heute fasziniert der "Mythos Titanic" Menschen auf der ganzen Welt. Die erste bedeutende Titanic-Ausstellung fand 2012 in Belfast statt, wo die Titanic gebaut worden war. Auf T-Shirts, die man im gift shop kaufen konnte, stand zu lesen, "Built by Irishmen and sunk by an Englishman". Sad but true.
Die RMS Titanic - Built by Irishmen and sunk by an Englishman
Linz - 19.04.2016
Am Dienstagnachmittag, den 19. April 2016 - also exakt 104 Jahre und 17 Tage nach dem Untergang der R.M.S. Titanic - besuchte die WPG-Geschichte Gruppe der 6. Klassen (6ma, 6mb, 6z) mit Frau Prof. Mag. Magdalena Kasper die Titanic-Ausstellung in der Tabakfabrik Linz. Es war im laufenden Schuljahr bereits unser vierter und bestimmt nicht unser letzter Lehrausgang, aber sicher einer der interessantesten und lehrreichsten.
Serhat Tasdemir, Kristina Rößl, Helene Trenkler (6ma & 6mb)
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