Proben geschehen meist einzeln - oder in kleineren Gruppen bei Herrn Prof. Moll. Auch im Instrumentalunterricht der Saxofonisten und Saxofonistinnen, die ihr Instrument beispielsweise am BORG Linz bei Herrn Moll erlernen, werden die Stücke der Borgblasbande durchgenommen.
Nur wenn sie Auftritte oder Konzerte haben, gibt es große Proben mit dem kompletten Ensemble. Nicht alle Mitglieder dieser Musikergruppe üben ihr Instrument erst seit dem Besuch am BORG aus. Viele spielen schon viel länger, beispielsweise an Landesmusikschulen.
Außerdem spielen viele der Mitglieder der Borgblasbande privat in Bands und Blaskapellen.
Eine große Frage war für mich jedoch dann noch offen: Welche Auftritte oder Konzerte hat/te die Borgblasbande?
Darauf antwortete Herr Moll in einem kurzen Interview wiefolgt:
"Einmal im Jahr gibt es das berühmte Konzert der POP-Klassen im Posthof. Das ist wirklich jedes Schuljahr wieder ein Highlight. Alle Lehrer und Schüler, die daran beteiligt sind, arbeiten hart darauf zu und freuen sich am Ende über den Erfolg.
Während dieses Konzerts werden auch unsere Eigenkompositionen vorgestellt und vorgetragen. Weitere Angebote bekommen wir auch vom Landesschulratspräsidenten HR Fritz Enzenhofer - wie zum Beispiel den Auftritt auf der Berufsmesse Wels - und auch von anderen Veranstaltern. Ein weiteres tolles Konzert hatten wir im letzten Schuljahr in der Black Box des Landestheaters Linz und im Musikpavillon in Linz."
Außerdem erwähnte er, dass für ihn die Tradition der sogenannten "Marching Bands" eine große Rolle spielt. Dies sind Bands - meist bestehend aus Bläsern und Percussionisten - die zum Beispiel bei Begräbnissen hinter dem Sarg marschieren und dabei Trauermärsche spielen. Herr Moll wolle Ähnliches wohl in die Auftritte der Borgblasbande miteinbeziehen, was laut Aussagen von Fans auch schon auf der Berufsmesse Wels vielversprechend aussah.
Viel Wert legt Herr Moll außerdem auf den Klang der Musikergruppe, um bei ihren Zuhörern und Zuhörerinnen wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Alle Instrumente werden vor Beginn eines Auftritts perfekt gestimmt. Um das Beste aus den Instrumenten herauszuholen, wird meistens auch noch ausführlich eingespielt. "Darauffolgend klappt eigentlich immer alles perfekt!", wie Herr Moll fröhlich am Ende unseres Interviews ergänzte. Auf Facebook und auf der Homepage unserer Schule werden Auftritte immer früh genug angekündigt und auch Fotos und Berichte gezeigt.
Um kurz den ursprünglichen Gründer der Borgblasbande vorzustellen: Herr Stefan Moll, welcher selber schon seit seiner Kindheit Saxofonspielen erlernt hat und später mit Klavier und Percussion begann, unterrichtet am Bundesoberstufenrealgymnasium Linz Saxofon und Ethik. Er sagte mir, dass er den Klang des Saxofons so außergewöhnlich beeindruckend findet und deshalb als Kind immer Saxofon spielen lernen wollte. Percussion lernte er, um den Rhythmus noch mehr ins Blut zu bekommen und Klavier, um begleiten zu können und weil ein Klavier wie ein Ensemble sei - zwei Hände, zahlreiche verschiedene Töne, die zur Melodie werden und das ergibt dann wunderbare Mehrstimmigkeit.
Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Borgblasbande nun mit Eigenkompositionen.
Ein wunderbares Beispiel dafür ist "The Wörmpire Strikes Back", welches sogar ein freies Intro hat. Laut Zuhörern auf der Welser Berufsmesse 2015 soll dieses Lied sehr interessant geklungen haben und ein besonderes Highlight des Auftritts gewesen sein. Herr Stefan Moll erzählte dazu in unserem Interview folgendes:
"Es ist wichtig, jungen Künstlern - was unsere Schüler zweifellos ohne Ausnahme sind, - ihren künstlerischen Freiraum zu geben, damit sie sich besser entfalten können. Sie sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Das ist vor allem bedeutsam für die positive Entwicklung der zukünftigen Musiker-Persönlichkeit. Songs zu schreiben ist eigentlich relativ einfach."
Als wir diese Aussage mit Schülern unseres Gymnasiums besprachen, waren viele der Meinung, dass es oft nicht ganz so einfach wäre, wie Herr Moll es beschrieben hatte, sie jedoch trotzdem immer Spaß daran hätten, neue Musik zu erschaffen. Auch wenn es harte Arbeit ist und viel Zeit investiert werden muss. Weiters erläuterte der Vorstand der Musiker Gruppe:
"Man braucht nur zusammenpassende Harmonien finden und diese dann zu einer Tonfolge und schließlich zu einer Melodie zusammenzufügen. Es müssen nicht immer nur bekannte, moderne Songs sein, die wir spielen. Diese sind manchmal nach kurzer Zeit schon ziemlich langweilig, auch wenn es durchaus sehr gute Stücke sind. Wir haben in unserem Repertoire auch Lieder wie "Let me entertain you", um die Stimmung beizubehalten. Bei solchen berühmten Songs kennen viele Zuhörer/Innen den Text und singen mit, was auch wichtig ist und oft für uns ebenso unterhaltsam ist. Da diese unter den zahlreichen, tollen Covers durch Eintönigkeit jedoch eher untergehen, möchten wir hiermit unter Beweis stellen, dass es am BORG Linz auch viele Kompositionstalente gibt und ihre Lieder oftmals gar nicht so schlecht sind, wie manche anfangs vielleicht glauben. Uns ist es aber auf jeden Fall wichtig, unsere Zuhörer/Innen mit Musik zu unterhalten und berühren."
Die Borgblasbande besteht aus über 20 Bläsern und Bläser-innen und 2 Percussionisten.
Die Bläser werden dann wiederum in Holz - und Blechbläser eingeteilt. Das Saxofon gehört zu den Holzbläsern mit einem einfachen Rohrblatt und ist in der Borgblasbande immer mindestens vierfach besetzt. Die Trompete und die Posaune sind Blechblasinstrumente. Die Trompete ist dreifach besetzt und die Posaune momentan einmal. Die Mitglieder der Musikergruppe sagten uns Folgendes über ihr Empfinden bezüglich dem Spielen in der Borgblasbande: "Es ist zwar oft sehr anstrengend, wir haben aber trotzdem immer Spaß daran und gehen mit voller Energie unserem liebsten Hobby - der Musik - nach."
Fünf von ihnen werden heuer maturieren:
Stefan Eitzenberger, Katrin Edtmayr, David Gstöttner, Victoria Stauffer und Katharina Radler.
Was sie nach der Matura machen werden, steht noch in den Sternen, doch in einem sind sich alle einig: "Wir werden niemals mit der Musik aufhören, denn dafür lieben wir sie viel zu sehr. Die Zeit, in der wir in der Borgblasbande spielen durften, werden wir nie vergessen. Wir haben hier so unglaublich viel gelernt. Nicht nur über die Musik, sondern generell für das spätere Leben."