In den Kellerraumen und dem Dachboden findet sich die beeindruckende Geschichte des Borg Linz wieder. Die von Maria Theresia eingeführte Schulpflicht veranlasste die Stadt Linz 1775 eine k.k. Normalschule zu gründen. Natürlich ließ sich in den alten Mauern des heutigen Bundesrealgymnasiums, das nebenbei seit 1975 diesen Namen trägt, Dokumente dieser Zeit finden.
Zuerst bekamen wir die Dunkelkammer zusehen, welche für die Schüler und Schülerinnen des Zeichenzweiges nichts Neues war. In diesen umfunktionierten Toiletten haben sie bereits schwarz- weis Fotos entwickelt.
Weiteres wurden die Werkräume vorgestellt, welche auch von den Kunstklassen benutzt werden. Viele maschinelle Geräte haben wir gesehen, welche teilweise so groß waren wie wir, wie zum Beispiel die Bandsäge.
Wir konnten auch einen kurzen Blick in die Waschküche erhaschen die nicht durch Größe aber durch Sauberkeit punkten konnte.
Neben den beindruckenden archivierten Dokumenten, Präparaten und Landkarten fanden sich im Keller auch alte Stühle und Kästen, welcher in der Tischlerei repariert werden. In dieser Werkstatt werden auch die Möbeln der heutigen Schüler auf Vordermann gebracht.
Allein an der abgegebenen Wärme der vielen in einander führenden silbernen Rohren konnte man bereits erraten um welchen Raum es sich nun handelte: die Heizungsanlage. Dank der Heiz- und Lüftungszentrale wird die ganze Schule mit Wärme versorgt.
Einer der wichtigsten Räume ist wohl, der die Fluchtwegbeleuchtungsanlage beinhaltet. Ich für meinen Teil habe selten eine solch kompakte und komplizierte Anlage gesehen.
Als wir dann vor der Tür des Atombunkers sahen staunten wir nicht schlecht, denn die massive, grüne Tür war der Eingang zum wahrscheinlich sichersten Raum der Schule. Jedoch überkam manchen von uns ein schauriges Gefühl, wenn wir daran dachten, dass am 18.Jänner.1945 der Nordtrakt von Bomben zerstört wurde. Der Atombunker wurde in der Zeit des Kalten Krieges erbaut wurde, also in den 70-er Jahren, zum Glück wurde er, aber nie benötigt. Wir erfuhren auch, dass es ein Wasserschaden gab, denn er ist lange Zeit unter Wasser gestanden und folglich wurden mehrere Dokumente zerstört, welche im anschließenden Archiv gelagert waren.
Der Atombunker besteht aus vielen Räumen und mehreren Gängen, unteranderem beinhaltet er eine Sandkammer, die für die Reinigung der Luft durch Filtration zuständig ist. Vor allem interessant waren zwei Räume, das Archiv und der Raum mit den Präparaten. Das Archiv war von oben bis unten mit Maturarbeiten, Klassenbücher, Zeugnisse, Rechtsbücher und Mappen mit Personalverträgen gefüllt.
Ein unglaublicher Fund war das Maturazeugnis eines Schülers oder Schülerin von dem Jahre 1942. Nicht nur die Schrift war erstaunlich sondern auch der gute Zustand in dem das Buch erhalten blieb.
Allein die Schrift selbst ist Museumsreif, wenn man bedenkt, dass damals von den Lehrkräften alles selbstgeschrieben wurde. Solch eine Genauigkeit an den Tag zu legen wäre für viele undenkbar und nur noch am Computer zu bewältigen.
Ein weiteres Artefakt war das Reichsvolksschulgesetzbuch von der k. k. Zeit, welches 1905 von Wien herausgeben wurde. Dieses Buch regelte ab 14. Mai.1869 die Lehrer- Bildung für die Staats- und Lehrerausbildungsanstalt in Linz. Die Ausbildung war über einen Zeitraum von 3 Jahren und es bestand zusätzlich eine Übungsschule.
Präparate, naturwissenschaftliche Herzeigemodele und Landkarten waren in einem weiteren Raum im Atombunker zu sehen. Viele physikalische und biologische Anschauungsmodele sind hier gelagert, weil sie zum Teil veraltet, kaputt oder nicht mehr vollständig sind. Auch die Landkarten für den Geographieunterricht wurden durch digitale erneuert auch in der Biologie ist das der Fall. Doch gerade Tierpräparate wurden durch digitale Bilder ersetzt nicht wegen der Veraltung oder Staubbelastung für Schülerinnen und Schülern mit Stauballergie, sondern weil sie Spuren von Asen beinhalten, welche bereits in kleinsten Mengen tödlich sind. Obwohl viele begeistert waren von der verborgenen Tierwelt des Borg Linz hielten einige Abstand von den pelzigen, ausgestopften Tieren. Aber die meisten suchten das Weite nachdem sie das "Monster der Kammer des Schreckens" sahen, eine Würgeschlange, genau genommen eine Python.
Weiter ging es mit den Notfallbrunnen und Notfallbelüftungen, die das Überleben sichern in Ausnahmefällen.
Zwischen Staub und Spinnenweben strahlte der nächste Raum förmlich hervor, der berühmt, berüchtigte Lateinraum. Dieser einzigartige Raum der Schule ist dem bereits verstorbenen Professor Sigfried Hartl zu verdanken, dieser Kellerraum hat er restauriert, renoviert und mit Schülerinnen und Schülern zu einem Themenraum hervorgerufen. Der Raum ist geprägt von Mustern und Gemälden an der Wand, der in blau gehaltenem Raum wird durch die orangen Passagen abwechslungsreicher für das Auge. Besonders auffällig sind die grünen Kronleuchter, welche den Raum in seiner Vollkommenheit erstrahlen lassen. Dominiert wird das Klassenzimmer von den schwarzen Kästen, die mit Büchern gefüllt sind. Der braun- grau, beige Mosaikbrunnen zieht sehr viel Aufmerksamkeit auf sich.
Zu guter Letzt, fehlte uns drei Stockwerke höher der Dachboden. Der Dachstuhl hat eine unglaubliche Größe und verhältnismäßig hell für einen Dachstuhl. Er bestand aus mehreren Räumen, welche durch schwere Türen geteilt sind. Am Ende der langen Räume befand sich früher der Aufgang vom zum Süd Trakt.
Durch die Schulhausführung wurde es ermöglicht das einige Schüler die Katakomben des Borg Linz erforschen konnten.
In den Katakomben des Borgs
Linz - 29.01.2015
Am 29. Jänner. 2015 bekam die Journalismusgruppe vom Hausmeister des Borg Linz, Herr Andreas Sala, eine Führung durch die Räume, welche für die meisten Schüler nicht zugänglich sind. Bei dieser Führung durch die verborgenen Räume der Schule staunten viele nicht schlecht was sich alles unter dem gewöhnlichen Schulalltag verbirgt.
Johanna Schott 7z
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