Wolfgang Stockinger wurde im Mühlviertel,in Alberndorf in der Riedmark geboren. Nach seiner Matura 2001 begann er seine Profikarriere als Stürmer beim SV Ried.
Sein Debüt in der österreichischen Bundesliga feierte er am 1. Dezember 2001 gegen den SC Schwarz-Weiß Bregenz.In der 75. Minute eingewechselt, konnte Stockinger nur acht Minuten später sein erstes Bundesligator erzielen.Im Juli 2006 wurde Stockinger vom niederländischen Profiklub BV Veendam verpflichtet. Kurze Zeit später erlitt er im Training eine schwere Knieverletzung, die eine drei Jahre dauernde Rehabilitation nach sich zog. 2009 schaffte er nach insgesamt sechs Knieoperationen ein Comeback.Nach einer von weiteren Verletzungen gekennzeichneten Spielzeit beendete er 2010 jedoch seine Fußballkarriere.
Doch trotz seiner Erfolge denkt Wolfgang gerne an seine Schulzeit zurück. Besonders eine Erinnerung bringt ihn noch heute zum Schmunzeln. Doch lassen wir ihn selbst erzählen:
"Wir hatten einen Mitschüler in der Klasse, der total schweigsam war. Er wirkte schüchtern, unsicher und war am liebsten für sich. In den ersten zwei Jahren (5L und 6L) kann ich mich nicht daran erinnern, dass er jemals wirklich an der Klassengemeinschaft teilgenommen hat.
In der 7L kam die Weihnachtswoche näher und da war es meist üblich, dass man in der letzten Religionsstunde eine "Keks-Einheit" machte. Das bedeutete: Nichts Inhaltliches, einfach zusammen sitzen, Kekse essen und tratschen. Leider hatte an diesem Tag keiner unter uns Kekse mitgebracht und auch ansonsten hatten wir keinen konkreten Vorschlag, was wir in dieser Stunde tun wollten. Die Lehrerin war enttäuscht und meinte: "Wenn ihr nichts vorbereitet habt, werden wir eine ganz normale Stunde machen." In diesem Moment hob der angesprochene Schüler er saß in der letzten Reihe ganz links am Fenster die Hand. "Ja?" fragte die Lehrerin. "Ich könnte religiöse Weihnachtslieder singen." Die Klasse (und die Lehrerin) blickte ungläubig. "Ok
Wenn du möchtest." Wir hatten ein (unbenütztes) Klavier in der Klasse stehen. Der Schüler setzte sich hin und begann mit operngleicher Stimme zu singen. Er hat uns die ganze Stunde unterhalten. Ich kann mich sogar noch an das erste Lied erinnern: "Es ist ein Ros entsprungen" .
Ein unwirklicher Moment, da jener junge Mann, der dort am Klavier saß, ganz und gar nicht der Person entsprach, die wir zwei Jahre lang glaubten kennengelernt zu haben. Dieser Tag hat die Dinge verändert: Für uns und für ihn. Fortan war er fester Bestandteil der Klasse und entwickelte sich zu einem kommunikativen und step by step extrovertierten Jugendlichen. Heute ist er - kein Witz! - Religionslehrer und Leiter eines Bibelkreises in seiner Heimatgemeinde."