"Ursprünglich waren es Herr Professor Hofinger und Herr Professor Gattringer. Vor einigen Jahren gab es bereits ein Biotop und einen Heckengürtel. Leider wurde das zu wenig genutzt und so ist das alles unkontrolliert zugewachsen. Viele Bäume standen um das Biotop, das Laub fiel hinein, es wurde abgebaut und irgendwann war aus dem schönen Biotop eine stinkende Kloake geworden. Damals blieb viel Arbeit an Professor Gattringer hängen. Er konnte sich einfach nicht um so viele Sachen gleichzeitig kümmern. Als ich dann an diese Schule kam, hatte Frau Professor Wallerstein wieder das eine oder andere übernommen. So hat sie viele Blumen und auch Beerensträucher gesetzt. Ich fand das damals ziemlich schade, dass man nicht MEHR Verwendung für den Schulgarten findet. Meine Idee war es, das Biotop öfters in den Unterricht einzubauen und den Schülern zu zeigen, was wofür genutzt wird."
"Vor wie vielen Jahren genau ist also der Schulgarten wieder reaktiviert worden?"
"Vor fünf Schuljahren. Wie gesagt: Damals wurde das Projekt "Biotop" wieder mehr forciert. Herr Professor Hofinger, ein Biologiekollege, hat mich bei der Sache auch sehr gut unterstützt. Es ging nicht nur ums Anpflanzen von Sträuchern, wir mussten den Schulwart auch davon überzeugen, die Wiese im Schulgarten nicht zu mähen, damit sie wieder eine Wildwiese werden konnte. Das war allerdings nicht so einfach, da bei einer ungemähten Wiese gewisse Gefahrenmomente entstehen können."
"Wer übernahm damals die Finanzierung des Schulgartens?"
"Was die Finanzierung angeht, so übernahmen jeweils die Schule und der Elternverein die Kosten für das Baggern, das Folienlegen und das Bepflanzen mit den Wasserpflanzen. Anschließend suchten wir um eine Förderung des Landes an, das uns dann die Kosten wieder rückerstattet hat. Also im herkömmlichen Sinne hat uns das Projekt quasi nichts gekostet.
Was Weiteres angeht, wie beispielsweise die Pflanzen, so hat das die Schule finanziert. Jeder Fachbereich hat ein gewisses Budget zur Verfügung. Wir haben einfach daraus ein bisschen etwas einfließen lassen.
Beim Linz-Marathon ist glücklicherweise auch etwas Geld übrig geblieben. Einige Schüler haben ihre Starter-Pakete nicht abgeholt und wir konnten die Chips wieder zurückgegeben. Dafür bekamen wir Geld. Wir beschlossen dann unter Absprache mit dem Direktor, dass wir das Geld in unseren Schulgarten investieren."
"Wie sieht es jetzt aus, wenn man selber eine Pflanze daheim hat für die man keine Verwendung mehr findet? Darf man die dann auch einpflanzen?"
"Kommt immer auf die Pflanze an. Unser Ziel ist es, einheimische Pflanzen in unseren Schulgarten zu bringen, irgendwelche Exoten sind nicht sehr gerne gesehen. Außerdem wollen wir die Sachen, die wir hier anbauen, auch irgendwie nutzen. Beispielsweise um einmal eine Marillenmarmelade oder Saft mit Holler Blüten zu produzieren. Meine Idee wäre es, am Ende des Schuljahres vielleicht auch mal eine Grillerei zu veranstalten. Grundsätzlich kann man schon eine Pflanze mitbringen.
Man sollte sich davor aber bei einem Lehrer, am besten einem Biologierlehrer, erkundigen, ob diese geeignet und ob auch Platz dafür vorhanden ist."
"Eine Frage, die sich gefräßige Schüler gerne mal stellen
darf man so viel pflücken und essen wie man möchte?"
"Unser Schulgarten wurde von Schülern für Schüler gemacht. Man kann auf alle Fälle in den Pausen hinausgehen und von unserem Schulgarten naschen. Dazu ist er auch gedacht. Was man nicht tun sollte ist, einfach ein paar Erdäpfel ausreißen - weil man gerade so lustig ist - und diese mit nach Hause nehmen.
Der Schulgarten ist als Ruhepunkt und Rückzugsgebiet gedacht, von dem man gerne auch mal ein paar Sachen pflücken kann."