Ich (Florentina Bauer) habe es selber ausprobiert und fasse meine Eindrücke nun zusammen:
Anfangs bekam ich eine Augenmaske, da der Raum in dem der Parkour aufgebaut war, zwar abgedunkelt aber nicht vollständig dunkel war.
Ein Schüler der 7 Klasse führte mich durch den Klassenraum.
Das erste Hindernis, dass ich meistern musste war eine Langbank. Ich weiß bis heute nicht was auf der Langbank war, ich realisierte nur das es bei jedem Schritt knisterte und knackste. Ich bemerkte das ich viel mehr war nahm als sonst.
Aber nicht nur mein Gehörsinn war mehr gefordert als sonst, auch mein Gleichgewichtssinn war etwas außer Kontrolle. Es war viel schwerer das Gleichgewicht zu halten. Um nicht von der Bank zu fallen gab mir mein Guide eine Hand und stürzte mich.
Den Weg bis zum nächsten Tisch musste ich anhand Matten die am Boden lagen finden. Auf dem Tisch standen einige Schachtelt. Ich bekam die Anweisung hinein zu greifen und zu ertasten was darin war.
Das 1. was ich fühlte war sehr hart und spitz. Schon nach wenigen Sekunden erkannte ich, dass es sich um Schrauben handelte. Nach dieser harten Angelegenheit war die nächste Box mit einem sehr weichen, flauschigen Material gefüllt auch das erkannte ich sofort. Es waren Wattepads. Das 3. und 4. waren Reisig und Tannenzapfen. In der letzten Box war etwas Glitschiges und Kaltes, deshalb zuckte ich sofort zurück. Er fragte mich ob ich es noch einmal anfassen wollte. Ich verneinte schnell und fragte ihn, in was ich da gegriffen hatte. Es stellte sich heraus, dass es Haar Gel war. Danach durfte ich mir natürlich die Hände waschen, was blind gar nicht so einfach war.
Nach einem weiteren Stück Mattenpfad kam ich zu einem weiteren Tisch mit Dosen. Er gab mir eine Dose nach der anderen und ich musste daran riechen und erraten worum es sich handelt.
Das 1. war Rosmarin. Den Zimt und den Curry die danach kamen erkannte ich auf Anhieb. Auch bei den Nelken und dem Knoblauch hatte ich kein Problem und die Rosenbläter konnte ich nicht zuordnen.
Danach musste ich "einen Berg erklimmen". Um mir zu zeigen wie schwierig dies ohne Augenlicht ist. Hierfür haben sie wahrscheinlich einen Sessel hingestellt über den ich gehen musste.
Als ich wieder vom "Berg" hinunter stieg spürte ich schon die Matten und wusste sofort was ich zu tun hatte. Um nicht vom Pfad abzukommen orientierte ich mich immer an einer Seite der Matte. Trotz dieser Hilfe waren einige Kurven ein bisschen schwierig.
Danach setzte mich mein Führer an einen Tisch und gab mir zu erratende Gegenstände, die sich wie sich herausstellte essbar waren. Zu meiner Überraschung bemerkte ich, dass ich nicht alleine am Tisch saß, als mich mein Gegenüber plötzlich ansprach. Ich fühlte mich auf einmal sehr beobachtet.
Die letzten Aufgaben waren eher leicht zu bewältigen, wie z.B den eigenen Namen zu schreiben oder auch das Wort "Danke" in Blindenschrift zu ertasten.
Diese kurze Ausflug in die Dunkelheit sehr lehrreich und regt einen zum Nachdenken an. Jeder der diese Erfahrung einmal erleben darf, sollte dieses Angebot auch wahrnehmen, da es sehr aufschlussreich ist.
Ausflug in die Dunkelheit
Linz - 29.11.2013
Bei dem Projekt 1000 Lichter für die Welt möchte das Borg Linz 1000 Menschen das Augenlicht wieder geben, indem sie Spenden sammeln. Unter diesem Motto organisierte Frau Prof. Lettenmayr und die Klassen 7ma und 7p einen Ausflug in die Dunkelheit. Darunter versteht man einen Parkour in der Dunkelheit, um Situationen zu zeigen, die Blinde tagtäglich bewältigen müssen, wie z.B. eine Mandarine zu essen.
Julia Reiter 6ma, Florentina Bauer 6ma
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