Die 7. Szene des Stückes Graf Öderland trägt den Titel "Die Axt macht Schule"! Die Szene spielt zum Teil in einer Hotelhalle und zum Teil in der Hotelbar, die sich im Nebenraum befindet. Zunächst lernen wir den Gendarm kennen welcher auf der Suche nach Graf Öderland ist. Dies muss genauer erklärt werden: Im Land geschehen seltsame Morde, welche von einem Verrückten mit einer Axt begangen werden. Der Leser weiß sehr wohl, dass hinter den Anschlägen Graf Öderland steckt, ein Großteil der Bewohner des Landes hat aber keine Ahnung. Der Gendarm glaubt den Mörder im Hotel zu finden und versucht akribisch die Papiere eines verdächtigen Gastes dem Concierge zu entlocken. Nach einiger Zeit kommt der Graf in das Hotel und beginnt mit dem Gendarm zu sprechen. Währenddessen warten 2 Personen in der Hotelbar schon ungeduldig auf den Grafen. Hierbei handelt es sich um Doktor Hahn und Elsa, die frühere Frau des Staatsanwaltes. Diese zwei wissen, dass der Graf hinter den Morden steckt und versuchen ihn mit dem Verkauf einer Yacht zu ködern. Beide sind sich nämlich bewusst, dass der Staatsanwalt die Freiheit sucht und den Schlüssel dazu im Kauf einer Yacht sieht. Er möchte sich auf die Insel Santorin zurückziehen.
Um die zentrale Aussage der Szene zu verstehen muss man auf die Gedanken des Staatsanwaltes eingehen. In seinen langen Monologen gegen Ende der Szene lässt sich einiges über den Gemütszustand des Anwaltes erfahren. Er ist ein Mensch, der an den Grenzen der modernen Welt zerbricht. Er hält die dauernd herrschende Ordnung nicht aus und sieht das Leben in Öderland als Strafe. Seiner Meinung nach gedeihe man dort nicht und man lebe nicht aus Freude sondern aus Trotz. Diese Langeweile und diese Verzweiflung lassen einen gebildeten Mann schlussendlich zum Mörder werden.
Meiner Meinung nach kann speziell aus dieser Szene ein Bezug zur Realität gebildet werden. Nur zu oft ist die Menschheit empört über die Einstellung eines Mörders, welcher "nur aus Langeweile" gehandelt hat. Genau die oben genannten Grenzen, die Grauheit des Alltages und die daraus resultierende Langeweile im Leben mancher Menschen lassen auch heute noch scheinbar normale Bürger zu Mördern werden.