Schließlich kamen wir auch am späten Nachmittag, etwas erschöpft von der Reise, an. Wir bezogen unsere Zimmer im A&O-Hostel in der Koeppenickerstraße/Berlin-Mitte, und hatten danach noch Zeit, die Gegend um unsere Unterkunft zu erkunden.
Der nächste Tag begann mit einer ausgiebigen Frühstücksorgie, um uns für den Tag gestärkt auf Weg in Richtung Museumsinsel zu begeben.
Nach einleitenden und belehr-enden Worten Sachsenhofers hörten wir noch ein aufschlussreiches Referat über die Stadtgeschichte Berlins und den Kalten Krieg. Mit neuem Wissen im Gepäck machten wir uns auf den Weg zum Alexanderplatz, um die Aussicht vom weltbekannten Fernsehturm zu genießen und danach zur Mittagspause entlassen zu werden und uns mit original Berliner Currywurst die Mägen vollzuschlagen.
Am Nachmittag besuchten wir das äußerst interessante DDR-Museum, wo wir während einer informativen Führung sehr viel Wissenswertes über die ehemalige Deutsche Demokratische Republik lernten. Im Schatten der Humboldt-Universität und unter den strengen Blicken der Statue Friedrichs II. von Preußen überwältigte uns das höchst informative Referat über jenen Herrscher des Preußischen Reiches.
Am Abend gingen wir geschlossen - geführt von unseren beiden Lehrern - nach Kreuzberg um zu Abend zu essen. Erschöpft fielen wir in unsere Betten, worüber die Professoren nicht unglücklich zu sein schienen.
Frisch und munter trafen wir uns am nächsten Tag bereits um halb neun Uhr morgens vor der Herberge, um zur Eastside Gallery zu wandern. Dort angekommen, lauschten wir wissenshungrig einem Vortrag unserer Mitschüler über die Geschichte jener besonderen Kunstgallerie, der längsten Freiluftausstellung Europas. Mit "Sachsenhofer`scher Gelassenheit" schlenderten wir den 1,3 Kilometer langen Abschnitt der Berliner Mauer entlang und bewunderten die Kunstwerke von Künstlern verschiedener Nationen. Der Rundgang durch das Kunsthaus Tacheles und der interessante Vortrag über dessen Entstehungsgeschichte machten auf uns kunstinteressierte Schüler einen großen kulturellen Eindruck. Nach einer kurzen Mittagspause wurden wir durch das weltweit größte jüdische Museum geführt und erfuhren so einiges über die jüdische Vergangenheit Deutschlands. Es war uns erlaubt, den Abend auf eigene Faust ausklingen zu lassen, bevor wir uns um 21:00 Uhr in unserer Unterkunft trafen, um den darauffolgenden Tag zu besprechen und anschließend um 22:00 Uhr den Termin mit unseren Betten wahrzunehmen.
Der darauffolgende Tag begann, ähnlich wie zuvor, um halb neun. Wir starteten mit einem Spaziergang über die ehemalige Prachtstraße "unter den Linden" bis hin zum Pariser Platz und dem Brandenburger Tor. Dank unserer Mitschüler erfuhren wir äußerst interessante Details über den Berliner Reichstag und dessen Geschichte, bevor wir uns auf den Weg zu jenem historischen Gebäude machten.
Den Nachmittag durften wir im Alleingang bestreiten und so machte sich fast die ganze Klasse auf zum Kurfürstendamm, um dort zu essen, einzukaufen und sich einen eigenen Eindruck von Berlin zu verschaffen.
Wir trafen uns wie jeden Abend wieder um 21:00 Uhr im Quartier um den nächsten Tag zu besprechen.
Der Donnerstag begann mit einer besonders interessanten Führung im Mauermuseum am Checkpoint Charlie eines ehemaligen DDR-Grenzsoldaten, der in den 60-ern über die Mauer floh und später anderen Personen auf dem Weg in die Freiheit half. Von diesem Vortrag war unsere Klasse ganz besonders beeindruckt. Die Rekonstruktion des griechischen Pergamon Tempels, vom "Imposantheitsgrad" ähnlich der Akropolis in Athen, befindet sich im danach benannten Pergamon-Museum auf der Museumsinsel, welches wir anschließend ans Mauermuseum besuchten. Nach einem kurzen Besuch im architektonisch höchst interessanten Holocaust Denkmal und dem zugehörigen Holocaust-Museum, machten wir uns erschöpft auf den Weg zurück.
Den Freitag versuchten wir zu genießen, was aufgrund des Bewusstseins darüber, dass es unser letzter Tag in dieser Stadt sein wird, kein leichtes Unterfangen war. Die informativen Rundgänge durch die umfangreiche Gemäldesammlung Berlins und das Museum für Film und Fernsehen stimmten uns jedoch wieder fröhlicher.
Nach einem gemeinschaftlichen Abendessen in einem gemütlichen Restaurant ließen wir den Abend mit Gesellschaftsspielen und Schachduellen mit unserem hoch geschätzten, des Schachspiels nicht sonderlich mächtigen, Klassenvorstand "Saxi" ausklingen. Am darauffolgenden Morgen machten wir uns wehmütig, jedoch auch freudig über die Heimkehr, auf den Weg zurück nach Österreich.
Alles in allem machte die Mischung aus "Sachsenhofer`scher Gelassenheit" und durchaus angebrachter "Schiefermair`scher Disziplin" und ausgesprochen durchdachter Organisation diese Woche in Berlin zu einer sehr gelungenen, die uns mit Sicherheit noch lange in Erinnerung bleiben wird.