I am a physical anthropologist with a special interest in hominin brain evolution and the evolution of brain growth patterns. During ontogeny, the brain grows and develops according to a species-specific pattern. This pattern contributes to adult morphology and therefore can be used to inform evolutionary analyses.
For this research, I use MRI scans of brains as well as CT scans of dried crania to generate so-called virtual endocasts that approximate the size and shape of the brain. To quantify differences between species and intraspecific changes during ontogeny, I measure three-dimensional landmarks include-ing semilandmarks on curves and surfaces and analyze the data using geometric morpho-metric methods. Based on endocasts, ontogenetic changes of brain size and shape can be analyzed also in fossil hominins. This work includes virtual reconstruction of frag-mentary specimens.
After studying anthropology at the University of Vienna, I received my PhD from the University of Leipzig in 2010. In my PhD thesis, I developed a measurement protocol to analyze the form (size and shape) of endocasts and documented and compared the ontogenetic patterns in humans and our closest living relatives, the chimpanzees. This builds the framework to investigate the evolution of brain growth and development in hominins.
Curriculum Vitae
1999: Matura in BORG Linz
10/1999 - 11/2005: Undergraduate student at the Department of Anthropology, University of Vienna
11/2005: Masters Degree (Mag. rer. nat.) in Anthropology at the Department of Anthro-pology, University of Vienna, Austria Thesis: "The endocranium of MLD 37/38 - New insights using Virtual Anthropology" supervised by Prof. Dr. G.W. Weber
12/2005 - 08/2006: PhD student at the Department of Anthro-pology, University of Vienna
09/2006 to 11/2010: PhD student at the IMPRS "The Leipzig School of Human Origins" (University of Leipzig and Max Planck Institute for Evolutionary Anthropology)
11/2010: PhD (Dr. rer. nat.) at the IMPRS "The Leipzig School of Human Origins" (University of Leipzig and Max Planck Institute for Evolution-ary Anthropology) Thesis: "Human brain development and evolution: A comparative study of ontogenetic endocranial shape changes using geometric morphometrics" supervised by Prof. Dr. J.-J. Hublin and Dr. P. Gunz
"Neandertaler nahmen die Welt anders wahr"
Stumpfsinnig waren die Neandertaler nicht - aber vermutlich waren sie den modernen Menschen geistig doch unterlegen. Darauf deutet ihre Hirnentwicklung hin.
Das Gehirn des Neandertalers war etwa so groß wie das des modernen Menschen. Manche Wissenschaftler vermuten deshalb, dass auch seine geistigen Fähigkeiten den unseren ähnlich gewesen sein könnten. Doch auf die Größe des Denkorgans kommt es dabei bekanntlich nicht allein an. Studien des Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie in Leipzig deuten nun darauf hin, dass der Homo neandertalensis doch weniger intelligent war als der Homo sapiens.
Die im US-Fachmagazin Current Biology veröffentlichte Studie basiert auf Computer-Rekonstruktionen des Neandertaler-Hirns, die auf der Auswertung von Schädel-fragmenten beruht. Dazu hatten die Forscher mit Hilfe eines Computertomographen (CT) einen virtuellen Abdruck der inneren Schädelseite erstellt. Unter den Schädeln war auch der eines Neandertalerbabys und dreier Kinder, so dass die Wissenschaftler die Hirn-strukturen verschieden alter Individuen vergleichen konnten.
Wie Jean-Jacques Hublin, Philipp Gunz und Simon Neubauer feststellten, waren die Gehirne des modernen Menschen und des Neander-talers bei der Geburt fast gleich groß und die Schädel länglich. Doch für die Intelligenz zum Beispiel ist die innere Struktur des Gehirns, also dessen Vernetzung, wichtiger als dessen Größe. Und in den ersten Lebensjahren entwickelte sich das Muster dieser Vernetzung bei modernen Menschen und Neandertalern offenbar sehr verschieden - so sehr, dass der Schädel des Menschen schließlich eine rundere Form annimmt.
Bereits zuvor hatten die Forscher anhand von Menschen- und Schimpansen-schädeln herausgefunden, dass auch die Hirnentwicklung dieser zwei Arten im ersten Jahr unterschiedlich verläuft.
Danach ähnelt sich der Prozess wieder. Bei den Neandertalern, so vermuten die Wissen-schaftler im Journal of Human Evolution, entspricht diese wichtige Phase eher der von Schimpansen, während bei modernen Menschen die Organisation der Nervenbahnen die Grundlage für etwas andere - vermutlich bessere - geistige, emotionale und kommunikative Fähigkeiten legt.
"Wir konnten zeigen, dass diese frühe Phase der Gehirn-entwicklung beim Neandertaler fehlt", erklärt Gunz. Neandertaler und moderne Menschen erreichen daher ähnliche Gehirnvolumina, aber entlang unterschiedlicher Ent-wicklungsmuster. Deshalb "ist es unwahrscheinlich, dass der Neandertaler die Welt so wahrgenommen hat, wie wir sie wahrnehmen".
Beim Neandertaler, der vor 28.000 Jahren verschwand, nachdem er etwa 10.000 Jahre lang neben dem Homo sapiens koexistierte, ist der Schädel passend zur Hirnentwicklung länglicher als beim modernen Menschen.
Der vor 400.000 Jahren aufgetauchte Frühmensch sei aber alles andere als geistig zurückgeblieben gewesen, unterstrich Gunz. "Das waren hochentwickelte Jäger, sehr spezialisiert." Es sei auch wenig wahrscheinlich, dass Neander-taler keine eigene Sprache gehabt hätten.