Dieser Zweig berücksichtigt, dass sich die meisten jugendlichen Musiker eher für den Bereich der Popmusik begeistern. Sie wollen ihr musikalisches Talent nicht nur beim Wiedergeben klassischer
"alter" Musik einsetzen: sie wollen zeitgenössische Pop-musik, am besten mit anderen Gleichgesinnten spielen. Der P-Zweig richtet sich daher an genau diese Jugendlichen, die sich bereits längere Zeit mit einem Instrument wie Schlag-zeug, E-Gitarre, Keyboard, Bass, Saxophon, Trompete oder Posaune beschäftigen, aber auch an Jugendliche, die gerne und gut im Bereich der populären Musik singen.
Die Basis bildet zum einen der Unterricht am Instrument bzw. Gesangsunterricht und pro Woche 2 Stunden Musiker-ziehung durchgehend von der 5. Klasse bis in die 8. Klasse. Es geht unter anderem um Rhythmus- und Harmonielehre owie um das Erlernen der notwendigen Spieltechniken wie auch der Improvisation. Doch geht es nicht nur um das Erweitern eigener Fertigkeiten durch Üben, sondern auch durch Lernen von anderen, die es schon "geschafft" haben: um den Horizont der Schüler zu erweitern, finden immer wieder Workshops statt mit Profi-Musikern wie Viktor Wooten, Victor Bailey oder 4Xang statt. Damit verbunden ist nicht nur Arbeit, sondern auch Spaß an der Musik.
In anderen, mehrtägigen Workshops wiederum geht es ums Musizieren in der Gruppe, in der Popmusik dann in der "Band" stattfindet. Jedes Jahr findet so beispielsweise für die SchülerInnen der 6. und 8. Klasse eine Projektwoche in Schloss Weinberg statt. Dabei werden mit Unterstützung der Musiklehrer eigene Songs, die die 6. Klasse erarbeitet haben, arrangiert und für ein ab-schließendes Konzert vorbe-reitet, während die 8. Klasse Songs aus ihrem letzten Schuljahr im Studio einspielt.
Eltern, Verwandte und Freunde erleben über die vier Jahre, die ein Schüler am Pop-Zweig lernt, immer neue Super-Konzerte und die musikalische Entwicklung ihrer Kinder. Eines der bereits einem größeren Publikum bekannten Highlights ist das BORG-Sound-Konzert im Posthof. Von der 6. & 7. Klasse gestalten dieses Event je zwei Bands, die jeweils sechs eigene Songs darbieten.
In den zwei schuleigenen Ensembleräumen geht es dann regelmäßig zur Sache, wenn die Bands das BORG-Sound-Konzert mit Unterstützung ihrer Ensembleleiter vorbereiten. Ein schuleigenes Tonstudio vervoll-ständigt die technische Ausstattung: 10 Arbeitsplätze mit Apple-Computern und Apple Logic Software ermöglichen das Aufnehmen der eigenen Songs auf CD.
Das verbindliche Wahlpflicht-fach Musikelektronik ist ein weiteres Unterrichtsangebot, das den Popzweig des BORG Linz von den Musikzweigen vieler anderer Schulen unter-scheidet: In zwei Wochen-stunden beschäftigen sich die SchülerInnen ein Jahr lang mit Sequencing, Harddisk-record-ing, Sampling, Synthesizer und Studiotechnik - Begriffe, unter denen sich die meisten
Menschen nur wenig vorstellen können, die man aber beherr-schen sollte, wenn man in der Popmusikbranche mit dabei ein möchte. In den über zehn Jahren Pop-Zweig am BORG Linz haben sich dort Musiker wie Krautschädl, Firemancrew oder Vera Böhnisch für ihr weiteres Leben nicht nur mit der Matura gerüstet, sondern mit uner-lässlichem Werkzeug für ihre berufliche Laufbahn. Und doch sagt Wolfger Buchberger :
"Stars kann und braucht man nicht ausbilden, Stars werden geboren! Man kann MusikerInnen ausbilden und hoffen, dass sie im echten Leben überleben."
Und das ist dem Zweig Popular-und Computermusik und seinen engagierten Lehrkräften einige Male gelungen. Die Schulab-gänger, die es nicht so weit schaffen, nehmen aber sicher neben vielen Kenntnissen und Fertigkeiten rundum ihr Instrument und die Musik Erinnerungen an eine Schulzeit mit, die Spaß am kreativen Umgang mit der eigenen Musik vermittelt hat.