Gedenkstätte - Ausstellung "Wert des Lebens" - Ritual im Meditationsraum
Der Besuch des Lern- und Gedenkortes "Schloss Hartheim" teilte sich auf in drei Orte und Teile: Der erste Teil führte uns durch die Gedenkstätte: Die ehemaligen Euthanasieräume - Aufnahmeraum, Gaskammer, Leichen- und Krematoriumsraum - im Ostflügel des Schlosses sowie die Informationen zur Geschichte der Euthansie in Hartheim im Nordflügel bilden diese Gedenkstätte.
Der zweite Teil, die Ausstellung "Wert des Lebens", befindet sich im ersten Stock des Schlosses. Im Mittelpunkt der Ausstellung - so ein Folder "stehen die Haltung und der Umgang der Gesellschaft mit behinderten Menschen. Der betrachtete Zeitraum erstreckt sich vom Zeitalter der Industralisierung bis zur Gegenwart. Der Bogen spannt sich von der Einteilung der Menschen in ökonomisch ´Brauchbare´ und ´Unbrachbare´ am Beginn der Industriegesellschaft bis zur aktuellen Forderung nach gesellschaftlicher Gleichstellung behinderter Menschen."
Anschließend mussten die SchülerInnen in einer Freiarbeit zu einzelnen Aspekten bzw. Räumen der Ausstellung selbständig arbeiten.
Den dritten und letzten Teil bildete nach der Mittagspause ein "Ge- und Bedenkritual" im Meditationsraum des Schlosses. Wir gedachten hier noch einmal der in Hartheim getöteten Menschen. Der mit Kieseln gefüllte durchsichtige Kubus in diesem Raum symbolisiert die Vielzahl der Opfer dieses Ortes. SchülerInnen der VS Alkoven hatten diese 30.000 Kieseln in der Umgebung des Schlosses gesammelt. In einem Ritual brachten wir unsere Trauer, Wut und Angst zum Ausdruck, sprachen aber auch unsere Hoffnungen aus und entzündeten Lichter für die Zukunft.
Die Vernichtung der "Minderwertigen" und "Unbrauchbaren" - Die Euthanasieanstalt Hartheim und die Aktion "T4"
Die NS-Euthanasie, die Tötung geistig und körperlich behinderter Menschen, im Jargon der Nationalsozialisten die "Minderwertigen" und "Unbrauchbaren", war der erste systematisch geplante und staatlich durchgeführte Massenmord des Hitler-Regimes. Sie erfolgte in verschiedenen Aktionen und Phasen, darunter die sogenannte Aktion "T4" (benannt nach der Zentrale in der Tiergartenstraße 4 in Berlin), in der der Großteil der InsassInnen der Heil- u. Pflegeanstalten in 6 Euthanasietötungsanstalten, darunter Hartheim, ermordet wurde.
Insgesamt wurden hier in Hartheim über 30.000 Menschen getötet, davon alleine über 18.000 im Rahmen dieser T4-Aktion vom Mai 1940 bis August 1941. Die negative Bedeutung der Aktion "T4" liegt darin, dass sie in organisatorischer, personeller und technologischer Hinsicht zu einer wichtigen Vorstufe für den Holocaust wurde.
Der Wert des Lebens.
Linz - 11.12.2008
Eine Exkursion der 8ma und 8i an den Lern- und Gedenkort "Schloss Hartheim" im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichtes
Der 11. Dezember 2008 letzte Woche war ein nebliger, grauer Tag, der sich - so schien es - dem Ziel unserer Exkursion, die wir im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichtes durchführten, angleichen wollte: dem Schloss Hartheim in Alkoven, jenem Ort, an dem während der NS-Zeit 30.000 Menschen im Rahmen der NS-Euthanasie ermordet wurden.
Gerhard Weißhäupl
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