Eine Bühne wie eine Gefängnis, 11 Darsteller, die nicht nur gesanglich überzeugten, eine blutrünstige Handlung ohne Blut und die düster-schaurige Musik aus der Feder des Stephen Sondheim - das war es, was die Zuschauer an die Sitze fesselte, obwohl diese nicht den gewünschten Komfort bieten konnten.
Die Leistung der Schauspieler würde ich nicht als gut, sondern als herausragend bezeichnen. Jeder von ihnen überzeugte mit seinen stimmlichen Qualitäten, aber auch damit, dass sie jeweils mindestens ein Instrument auf außergewöhnliche Weise beherrschten, obwohl manch einer nur für diese Musical Unterrichtsstunden in Anspruch nahm, um das gewünschte Instrument spielen zu können.
Mit der bestechendsten stimmlichen Leistung konnte Markus Miesenberger , der den Seemann Anthony Hope verkörperte, aufwarten. Doch auch er wirkte in seinem Kostüm wie auch seine Darstellerkollegen einem Narren sehr ähnlich.
Die Inszenierung des Karl M. Sibelius wird dadurch besonders, dass die Darsteller zu keinem Zeitpunkt die Bühne verlassen und auch gelegentlich mit derben oder lustigen Zwischenrufen das Geschehen kommentieren und dadurch, dass sie das Orchester zur Gänze selbst ersetzen.
Ein grober Makel haftet jedoch an der ansonsten gelungenen Umsetzung des Musicals:
Die Liedtexte wurden vollständig vom englischen Original ins Deutsche übersetzt und verlieren dadurch in Verbindung mit der genialen Musik Stephen Sondheims ihr gewisses Etwas und ihre Spritzigkeit und Leichtfüßigkeit.