Herr Heinz Klima, geboren am 1. Juli 1917, wirkte zwar anfangs etwas schüchtern und nervös, fand sich jedoch schnell bei uns ein und begann seine spannende und schicksalhafte Geschichte der Vorkriegsjahre und der russischen Kriegsgefangenschaft zu erzählen. Der bald 91-jährige Posaunist hatte, so wie er selbst sagte, viel Glück. Aufgrund der Tatsache, dass er Musiker war, wurde er erst relativ spät in den Krieg eingezogen und befand sich dadurch auch nie an vorderster Front.
Seine Infanterieeinheit, welche er anführte, verlor so wie er erzählte, nur einen Mann, der durch einen Kopfschuss eines Heckenschützen getötet wurde. Der alte, aber recht vital wirkende Herr Klima, betonte durch die Aussage, "Nicht ein Kratzer und nicht eine Kugel", das Glück, welches er gehabt hatte und fügte hinzu, dass hier wahrscheinlich eine höher stehende Macht am Werk gewesen sein musste und nuancierte die Brutalität seiner Erzählung mit einem heiteren Lachen, welches er trotz seiner Erfahrungen zum Glück nicht verlor.
Auch die Geschichte seiner Kriegsgefangenschaft, die er uns vom Anfang bis zum Ende schilderte, zeigte wieder einmal sehr deutlich, wie viele Einzelschicksale aus dem 2. Weltkrieg hervorgingen. Die Kombination von Geschick, Lebenswillen und Intelligenz, ließ Herrn Heinz Klima die oftmals schrecklichen Situationen, in denen er steckte, überwinden, letztendlich überleben und am 21. März 1946 nach Österreich zurückkehren.
In Österreich wurde der damals erst 29-jährige mit Gulaschsuppe empfangen.